Das absolute Highlight und auch der Abschluss der Session ist der Veilchendienstagszug mit anschließender Party in der Schützenhalle. Der Veilchendienstagsumzug ist weit über Grenzen Grevenbrücks hinaus bekannt und ist nicht mehr aus dem Ortsgeschehen wegzudenken. Ab 11.11 Uhr ziehen die Narren bunt kostümiert mit zahlreichen Großwagen und in Fußgruppen durch die Straßen und bieten ein einmaliges närrisches Spektakel.
Direkt im Anschluss daran startet in der Schützenhalle eine ultimative Karnevalsparty, die bis in den frühen Abend hinein geht. Ein letztes Mal zieht das Dreigestirn mit seinem närrischen Gefolge auf die Bühne, um das tosende Publikum in Stimmung zu bringen. Ein DJ und eine Liveband geben ihr Bestes, um beim letzten Highlight der Session noch einmal so richtig auf den Putz zu hauen.
Eintrittskarten für diese Party sollte man sich bereits im Vorverkauf besorgen, da die Halle regelmäßig proppenvoll ist.
Geschichte des Veilchendienstagszuges
Als 1983 fest stand, dass die Stadtverwaltung Lennestadt vom Amtshaus in Grevenbrück ins neue Rathaus nach Altenhundem zog, kamen 13 Grevenbrücker Stammtischbrüder auf die verrückte Idee, ebenfalls einen Umzug zu veranstalten, allerdings in närrischer Form – am Karnevalsdienstag.
In früheren Jahren – bis 1953 – gab es im Ort schon einmal Karnevalsumzüge. So wurde 1983 ein neuer Karnevals-Club gegründet und am Dienstag, dem 6. März 1984, um 11.11 Uhr, zog zum ersten Mal wieder eine bunte Gruppe von Karnevalisten, bestehend aus einem Bollerwagen, einer Schubkarre und einer Fußgruppe durch den Ort. Es wurde damals sogar ein Konfettimeister bestimmt, der für das Wurfmaterial zuständig war.
Ein Jahr später nahmen bereits sieben Wagen, drei Fußgruppen und 10 Musiker an diesem Spektakel teil. Der Veilchendienstagszug in Grevenbrück mauserte sich schnell zum Geheimtipp für Jecke – nicht nur aus dem Sauerland. Nach 10 Jahren waren es über 20.000 Zuschauer, die sich dieses Spektakel entlang der Kölner Straße nicht entgehen ließen. Der Umzug war mittlerweile bekannt aus Funk und Fernsehen. Zuschauer und auch Zugteilnehmer kamen von weither angereist.
Beispiellose Schneeräumaktion
Erst einmal ist der Veilchendienstagsumzug seither ausgefallen – wegen des Golfkrieges wurden im Jahre 1991 alle Karnevalsumzüge abgesagt. 2010 stand die Durchführung des Zuges wegen starken Schneefalls ebenfalls auf der Kippe. Weil sich der Schnee entlang der Kölner Straße meterhoch türmte, drohte der Zug aus Sicherheitsgründen auszufallen. In einer spektakulären Schneeräum-Aktion am Sonntagmorgen haben damals aber die Grevenbrücker mit Schaufeln, Baggern, Treckern und LKWs die Straßenränder von der weißen Pracht befreit.
Die Prunkwagen wurden früher in verschiedenen Fabrikhallen ortansässiger Unternehmen errichtet – erstrebenswert war eine Halle, wo mehrere Umzugswagen gemeinschaftlich gebaut werden konnten. So übernahm der Karnevals-Club im Jahre 1999 ein großes Industriezelt für den Wagenbau. In den folgenden Jahren wurden in dem Zelt auf einem Gelände in Germaniahütte die Karnevalswagen zusammengebaut und außerhalb der Session auch gelagert. Ab Dezember trifft man sich regelmäßig, um gemeinsam an den Prunkwagen für den bevorstehenden Veilchendienstagsumzug zu arbeiten. Von Anfang an machten die winterlichen Temperaturen und vor allem die Feuchtigkeit den Wagenbauern sehr zu schaffen. Seit 2016 steht fest, dass dieses Zelt nicht mehr weiter betrieben werden kann und es wurden mit den Planungen für den Bau einer Wagenbauhalle in unmittelbarer Nähe zum alten Industriezelt in Germaniahütte begonnen. Im Frühjahr 2019 wurde mit den Bauarbeiten für eine geschlossene Halle begonnen. Hiermit soll die Motivation und die Kreativität zum Wagenbau wieder gefördert werden. Jung und Alt sollen die Möglichkeit bekommen, gemeinsam ihre Ideen umzusetzen.
Fotogalerien von Veilchendienstagumzügen